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OPENhauswirtschaft

Innovatives Hauswirtschaften im nutzungsgemischten Stadtkern

„OPENhauswirtschaft übersetzt das traditionelle Verständnis von Hauswirtschaft als Gesamtheit des Arbeitens und Wohnens in einem Haus in ein innovatives Projekt des zeitgenössischen Wohn- und Städtebaus im Wiener Stadtkern.“

Worum geht's im Projekt?

Das Projekt OPENhauswirtschaft verfolgt die vorbildhafte Entwicklung eines radikal nutzungsgemischten Gebäudetyps mit zugehörigen Freiräumen im Stadtkern. Ausgehend von einer zivilgesellschaftlichen Initiative wird im Wiener Nordbahnviertel eine innovative Kombination aus Wohnen und Arbeiten mit unterschiedlichen Gemeinschafts-, Arbeits- und Geschäftsmodellen realisiert. Die partizipative und öffentlichkeitswirksame Entwicklung der österreichweit einzigartigen experimentellen Nutzungsmischung versteht sich als konkreter Beitrag zur Umsetzung der globalen nachhaltigen Entwicklungsziele, indem eine nachhaltige ökonomische Wertschöpfung sowie eine sozial und ökologisch verträgliche Raumnutzung etabliert werden soll. Der österreichische Klima- und Energiefonds fördert das Smart Cities Demonstrationsprojekt OPENhauswirtschaft als prototypische Nachhaltigkeitstransformation mit einer klaren Akzentuierung der dafür benötigten sozialen Innovationen.

Forschungsreise nach Berlin und Rendering

Wie kam’s zu dem Projekt?​

OPENhauswirtschaft ist die konsequente Weiterführung einer angewandten Forschung, die sich mit neuen Wegen der nachhaltigen Stadtteilentwicklung beschäftigt. Das Projekt kann bereits auf einen längeren Vorlauf zurückblicken, so befassten sich verschiedene Forschungsteams schon seit 2015 im Nordbahnviertel mit der Frage, wie urbane Gebiete entstehen.

Aus den Vorläuferprojekten „Mischung: Possible!“ und „Mischung: Nordbahnhof“ ist unter anderem auch die Nordbahnhalle entstanden, wobei es sich um ein Impuls- und Reallabor handelte, welches als wichtiges soziales Zentrum diente. Hier war auch die Initiativgruppe der HausWirtschaft präsent und entwickelte die eigene Idee weiter, gründete einen Verein und fand über die Ausweitung des eigenen Netzwerks eine Entwicklungspartnerschaft für ein konkretes Baufeld.

Nun konnten die zivilgesellschaftlichen Akteur*innen selbst aktiv einen neuartigen Akzent in die Quartiersentwicklung einbringen und bewarben sich erfolgreich für die Förderung einer begleitenden angewandten Forschung. Mit OPENhauswirtschaft wird die HausWirtschaft seitdem als Pilotprojekt im geförderten sozialen Wohnbau begleitet und als alternativer Wohn-Gewerbe-Dienstleistungs-Mix und somit neuartiger Typ von Raumunternehmen sowie als urbaner Experimentierraum im Stadtkern mitentwickelt.

Die Aktivitäten und Netzwerke der Initiativgruppe sind vielfältig und verändern sich im Entwicklungsprozess je nach Anspruch und Herausforderung teils sehr dynamisch. OPENhauswirtschaft interessiert sich besonders für die Gemeinschaftsbildung, den Planungsprozess und die Kooperationspartnerschaften. Der Weg der HausWirtschaft wird bis zum Spatenstich in seiner Vielfalt und Dynamik begleitet und reflektiert.

  • Gemeinschaftsbildung
  • Planungsprozess 
  • Kooperationspartnerschaften 
Nordbahnhalle und Mischung Possible Buch

Gemeinschaftsbildung

Die HausWirtschaft investiert in die Herausbildung einer lokal verankerten Gemeinschaft, die als nachhaltiger Impuls im Stadtteil wirksam wird. Im Zentrum des Projektes stehen der soziale Prozess und die Partizipation. Wissen, Kompetenzen, sozialer Zusammenhalt und Identität der Initiativgruppe wachsen an den vielfältigen Anforderungen und Herausforderungen. Soziale, personale, organisatorische, unternehmerische, politische und viele weitere Fähigkeiten sind gefragt, um die soziale Innovation im städtischen Neubau voranzutreiben. Die Initiativgruppe entwickelt sich schrittweise zu einer neuartigen Ressourcengemeinschaft.

Workshops und Studienreise nach Zürich
Planungsworkshop und Gewerbeplanung

Planungsprozess

Die österreichweit einzigartige experimentelle Nutzungsmischung entsteht in einem partizipativen Planungsprozess, in dem zukünftige Nutzer*innen, Bauträger*innen, Planer*innen sowie weitere Akteur*innen involviert sind und gemeinsam Entscheidungen treffen – von städtebaulichen Abstimmungen über Raumprogramme bis hin zur Entwurfs- und Ausstattungsplanung. Als Nischeninnovation erhält die HausWirtschaft von vielen Seiten Anerkennung und Unterstützung, die sie dringend benötigt, um den neuartigen Weg durch die Landschaft planungskultureller Traditionen und Routinen zu bahnen. Die Teilhabe der Initiativgruppe an Planung und Entwicklung stärkt das Bewusstsein für den Wert der gemeinsam getätigten Investitionen und das Committment zur genossenschaftlichen Unternehmung.

Kooperation & Partnerschaften

Durch vielfältige Netzwerkpartnerschaften wird das Projekt geöffnet und Wissen zur nachhaltigen Entwicklung von Nutzungsmischung ausgetauscht und weiterentwickelt. Denn die HausWirtschaft will als Gemeinschaft im Grätzl und darüber hinaus ausstrahlen. Die HausWirtschaft ist Projektpartnerin der IBA Wien 2022 und in zahlreichen weiteren Formaten aktiv. Sie stellt von Beginn an ihre Entwicklung als Lernprozess zur Verfügung und ist als Genossenschaft mit ihrem Haus, ihren Räumen und ihren Mitgliedern immer wieder offen für neue Begegnungen und Synergien.

Projektesammlung

Die Sammlung umfasst Steckbriefe von genossenschaftlich organisierten Baugruppen und Raumunternehmen, welche bereits innovative Wohn-, Gemeinschafts-, Arbeits- und Geschäftsmodelle etabliert haben. Die zehn Projekte aus Zürich, Berlin sowie München setzen auf technische, organisatorische, rechtliche und/oder soziale Innovationen und stellen Aspekte des Ressourcenteilens, der langfristig stabilen Selbstorganisation sowie der gemeinwohlorientierten Immobilienentwicklung in den Vordergrund. Im Rahmen der Studienreisen nach Zürich und Berlin im Frühjahr 2019 hatten die Mitglieder der HausWirtschaft die Möglichkeit, einige der Projekte zu besuchen und vor Ort Wissen und Inspiration zur nachhaltigen Entwicklung von Nutzungsmischung auszutauschen und weiterzuentwickeln. Zwar ist jedes Projekt einzigartig und nie direkt auf einen anderen Standort übertragbar, jedoch geben Einblicke in genossenschaftliche Projekte wertvolle Denkanstöße und Inputs für ähnliche Projektvorhaben – wie die HausWirtschaft. So konnten aus jedem der Projekte unterschiedlichste Erkenntnisse für die Bereiche Wohnen, Gemeinschaft, Gewerbe, Organisation, Finanzierung, Sharing, Freiraum und Bauen gewonnen werden.

Innovation

Innovative Wohn-, Gemeinschafts-, Arbeits- und Geschäftsmodelle können einen intelligenten Beitrag zur nachhaltigen ökonomischen Wertschöpfung sowie zur sozial und ökologisch verträglichen Raumnutzung erbringen. Das Projektvorhaben setzt auf technische, organisatorische, rechtliche und soziale Innovationen und stellt Aspekte des Teilens von Ressourcen, der langfristig stabilen Selbstorganisation und Selbststeuerungsfähigkeit sowie des gemeinwohlorientierten Wirtschaftens in den Vordergrund.

Workshop zur Haustechnik

Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten

Seit vielen Jahren wird an der Weiterentwicklung der Qualitäten urbaner Mischungsformen partizipativ und anwendungsorientiert geforscht sowie gemeinschaftlich entwickelte Bauprojekte von lokal ansässigen KMUs begleitet. Das Projektkonsortium überträgt nun Forschungsergebnisse zu Nutzungsmischung und nachhaltiger städtebaulicher Verdichtung sowie Praxiswissen über gemeinschaftlich initiierte Wohnprojekte in die Umsetzung des Demonstrationsprojektes OPENhauswirtschaft.

Stadt als Testbed nutzen

Mit der HausWirtschaft wird ein Pilotprojekt im geförderten sozialen Wohnbau umgesetzt, das als alternativer Wohn-Gewerbe-Dienstleistungs-Mix und somit als neuartiger Typ von Raumunternehmen und Experimentierraum im Stadtkern pulsiert. Die heranwachsende urbane Mischform öffnet sich gezielt von Beginn an einem breiten Publikum. Die Herangehensweise kann Schritt für Schritt mitverfolgt werden und soll gemeinsame Lernprozesse ermöglichen und eine nachhaltige Entwicklung anstoßen.

Feier bei der ehemaligen Nordbahnhalle

Kommunalen Mehrwert erzeugen

OPENhauswirtschaft generiert während der Projektlaufzeit Impulse in planungskulturellen Netzwerken und regt zum weiteren Experimentieren in der realen Stadt an. Gegen Projektende befindet sich das Demonstrationsgebäude der genossenschaftlich organisierten HausWirtschaft bereits in Bau und erzeugt nach Fertigstellung und Bezug als kleinteiliger Unternehmenscluster eine flexible und somit nachhaltige Wertschöpfung im Stadtkern. Die Expertise der HausWirtschaft wird ferner zum innovativen Baustein der kommunalen Bildungslandschaft.

Globalen Mehrwert erkennen

Im Sinn der globalen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zeigt die selbstorganisierte Bau- und Unternehmensgemeinschaft einen neuartigen Ansatz zur Gestaltung inklusiver, widerstandsfähiger und nachhaltiger Städte auf. Mit der radikalen Nutzungsmischung werden nachhaltige Arbeitsplätze, Innovationen und Unternehmensgründungen sowie lokale und ressourcenschonende Wirtschaftskreisläufe unterstützt. Die HausWirtschaft zielt auf die Gewährleistung eines gesunden Lebens für Menschen jeden Alters und deren Wohlergehen ab und engagiert sich für inklusive, gleichberechtigte Bildung und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens. Darüber hinaus verfolgt die Gruppe einen partizipativen Ansatz und eine Gleichstellung der Geschlechter und setzt sich insgesamt für die Entwicklung einer friedlichen und inklusiven Gesellschaft ein.

Sustainable Development Goals

OPENhauswirtschaft

Radically mixed-use building type with various open spaces​

The project team of OPENhauswirtschaft is developing and implementing an integrative, vertical mixed-use building with innovative ownership and building architecture. For many years, the concept of a compact, mixed-use city has been regarded as the preferred urban strategy for more social cohesion and for the sustainable use of scarce resources. However, the implementation of this strategy requires contemporary and visionary solutions, which redefine the use and utility of urban spaces. 

The evolution of urban development areas offers scope for reshaping urban spaces, which has so far been tried out only to a limited extent. OPENhauswirtschaft is identifying a window of opportuntiy in the urban development process Nordbahnhof Wien. The project is designed as a supporting process for the initiative “Die HausWirtschaft” on it’s way towards being a new role model within the Viennese social housing. Die HausWirtschaft has set itself the goal of creating a joint living and working space, filled with vitality and diversity of use, as a long-term, sustainable and open community of around 250 people working and/or living in 45 apartments and 3500 m² of work-related space. 

Moreover the community plans to create an affordable space for people who work and live in a community-oriented manner, which also provides added value to the neighbourhood. In order to achieve these goals, this project focuses on technical, organizational, legal and social innovations which include sharing resources, longterm self-management and self-empowering ability as well as the economy for the common good. 

By the end of the project, the mixed-use building, anchored in the city center will have already commenced construction. New scientific data about the planning and the development processes involved with the implementation of extreme mixed-use subsidized housing will be obtained and disseminated.

future.lab: OPENhauswirtschaft – Radically mixed-use building type with associated open spaces

Konsortialpartner*innen

Bildnachweise:
Luiza Puiu
Heidi Pein (Nordbahnhalle und WOW-Ausstellung)