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Film: Requiem in Weiß

Die bewegende Doku über das Sterben der Gletscher in den Alpen

Was, wenn das „ewige Eis“ nicht mehr ewig ist? Diese Frage treibt den Tiroler Filmemacher und Ex-Profi-Snowboarder Harry Putz um – und sie steht im Zentrum seiner neuen Dokumentation REQUIEM IN WEISS. Der Film ist eine eindrucksvolle wie schmerzhafte Hommage an die sterbenden Gletscher der Alpen. Und ein Weckruf: Was wir verlieren, geht nicht nur uns etwas an – sondern auch die, die nach uns kommen.

„Das ist der Final Countdown“

Als Harry Putz 2023 beim symbolischen „Gletscherbegräbnis“ an der Pasterze mit der Kamera dabei ist, weiß er: Das ist mehr als eine PR-Aktion. Es ist ein kollektiver Ausdruck von Ohnmacht, Wut – und Hoffnung. Der Gletscher wird zu Grabe getragen, begleitet von Geistlichen, Reden und Touristen mit Selfie-Sticks. Absurd? Vielleicht. Aber genau das macht die Szene so stark.

Putz sagt im Interview:
„Was wir jetzt auf den Gletschern sehen, ist wirklich der Final Countdown. Wahrscheinlich werden viele Gletscher, auf denen wir gedreht haben, in zehn Jahren verschwunden sein.“

Zwischen Wissenschaft und Spiritualität

REQUIEM IN WEISS balanciert zwischen wissenschaftlicher Aufklärung und emotionaler Erzählung. Interviews mit Glaziolog:innen, Klimaforscher:innen und Touristiker:innen geben dem Film Tiefe und Vielschichtigkeit. Putz macht deutlich: Es geht ihm nicht um Bashing, sondern um Dialog. Auch kritische Stimmen aus der Seilbahnindustrie kommen zu Wort. Menschen wie Jakob „Jack“ Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden, verteidigen ihre Position – und das lässt Putz stehen, ohne zu kommentieren. Das Publikum soll selbst urteilen.

Vom Skifahrer zum Skeptiker

Putz war selbst Teil des Systems. Als Snowboard-Profi in den 90ern verbrachte er seine Sommer auf Gletschern – im Training, im Wettkampf, im Glauben an ein stabiles Eiszeitalter. Doch spätestens als er für Bergbahnen selbst den Gletscherausbau filmisch dokumentiert, kippt seine Perspektive. „Diese Industrieanlagen im Hochgebirge haben mich sprachlos gemacht“, sagt er heute. „So
hat mein Umdenken begonnen.“

Was bleibt, wenn das Eis geht?

Der Film zeigt: Die Erderwärmung ist nicht nur ein Zahlenproblem. Es ist ein emotionales, visuelles, kulturelles Thema. Der Verlust der Gletscher betrifft die Wasserverfügbarkeit, die Tourismuswirtschaft, aber auch unsere kollektive Vorstellung von Natur. Gleichzeitig zeigt Putz auch: Es gibt Hoffnung. Aber nur, wenn wir radikal ehrlich hinschauen und lernen, die richtigen Fragen zu stellen. Wie viel Tourismus verträgt die Natur? Wie sieht echte Nachhaltigkeit aus?
Und was brauchen die kommenden Generationen – Skipisten oder lebendige Ökosysteme?

Fazit: Ein Film, der berührt – und bewegt

Harry Putz schafft mit REQUIEM IN WEISS etwas Seltenes: Eine Doku, die nicht nur informiert, sondern verbindet – Kopf, Herz und Handlungswillen. Ein Muss für alle, die Berge lieben, Klima ernst nehmen und bereit sind, sich selbst zu hinterfragen.

Jetzt im Kino und nur für kurze Zeit: REQUIEM IN WEISS wird im Rahmen einer Premieren-Tour in Österreich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz gezeigt.

  • Im Anschluss des Films erwartet dich eine Podiumsdiskussion, wie man sie selten erlebt:
  • Mit dabei ist Klimaforscher und Nobelpreisträger Dr. Georg Kaser – hier zu sehen im Interview, gemeinsam mit WWF Expertin Marie Pfeiffer und Alpenvereins-Planerin Liliana Dagostin.
  • Moderiert wird der Abend von Sarah Haas (KONTEXT – Institut für Klimafragen).

Und das Beste: Du kannst live deine Fragen stellen
Tickets: https://kupfticket.com/events/film-requiem-in-weiss

Der Film ist Teil des UN-Jahres zum Schutz der Gletscher 2025 – und will nicht nur zeigen, was war, sondern vor allem, was wir jetzt tun können.

Die Veranstaltung wird unterstützt durch: Degeler Consulting, die HausWirtschaft, WWF Österreich und Alpenverein Österreich